Kommunen fürchten dramatische Folgen bei verlängertem Lockdown

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Das Bild zeigt einen Covid-Test sowie ein Smartphone, auf dem einen Corona-App geöffnet ist

Quelle: pixabay.com/Peggy Choucair

In Baden-Württemberg bangen viele Einzelhandelsgeschäfte sowie Gastronomie-, Veranstaltungs- und Tourismusbetriebe aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie um ihre Existenz. Dadurch befürchten auch die Mitgliedsstädte und -gemeinden des Gemeindetags Baden-Württemberg, dass sich Innenstädte und Ortskerne nach der Pandemie nicht mehr von den Folgen der aktuellen Einschränkungen erholen werden. Gleichzeitig beginnt die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger vor Ort für die Maßnahmen zu sinken. Der Gemeindetag plädiert deshalb für das Erwägen eines einheitlichen Betriebs des Einzelhandels auf Grundlage des Testens und strenger Hygienekonzepte. Gemeindetagspräsident Steffen Jäger wandte sich so im Vorfeld des bevorstehenden Bund-Länder-Treffens am 22. März mit einem eindringlichen Schreiben an Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Durch Testen verantwortungsvolle Öffnungen ermöglichen

Die Städte und Gemeinden schlagen vor die landesweite Testinfrastruktur, die momentan immer weiter ausgebaut wird, in die weitere Strategie zur Eindämmung der Pandemie einzubeziehen. Durch die Testungen könnte verantwortungsvoll geöffnet und ein eingeschränkter Betrieb möglich gemacht werden. Auch eine landesweite Ausweitung des in der Universitätsstadt Tübingen erprobten Modells hält der Gemeindetag bei anhaltenden positiven Erfahrungen für wichtig. Zudem sehen die kommunalen Schulträger die Teststrategie an Schulen sowie die Wahrnehmung des Angebotes durch die Schülerinnen und Schüler als elementaren Baustein an.

Schnellere Kontaktverfolgung wichtig

Die nun schon hohe Impfrate bei der besonders gefährdeten Personengruppe der über 80-jährigen gilt als erster Etappenerfolg. Die baden-württembergischen Rathauschefs sind zudem optimistisch, dass sich mit der Luca-App und anderen vergleichbaren Apps Kontakte bei Infektionen rasch und datenschutzkonform nachverfolgen lassen. Schnellere Reaktionen bei der Kontaktnachverfolgung senken langfristig die Verbreitungsgeschwindigkeit des Virus und entlasten zudem die Behörden vor Ort.